Landwirtschaftliche Rohstoffe, die für Textilien verwendet werden, wie beispielsweise Baumwolle oder Hanf, können Bio, Öko oder auch aus kontrolliert biologischem Anbau sein. Solch ein Bio-Zertifikat garantiert, dass die Faser aus ökologischem Anbau stammt. Auch Kleinbauern in den ärmeren Länder profitieren von der Bio Baumwolle. Die Produktion der Bio Baumwolle erfolgt nach den Richtlinien des ökologischen Anbaus. Anders als beim konventionellen Anbau von Baumwolle werden hier keine chemischen Pestizide und Düngemittel eingesetzt. Dies ist verboten. Damit die Bodenfruchtbarkeit gewährleistet wird, erfolgt die Düngung ausschließlich mit Mist und Kompost. Der Humusanteil im Boden wird erhöht und somit kann mehr Wasser gespeichert werden. Die Bauern sollen einen Fruchtwechsel einhalten und so wird die Baumwolle im Wechsel mit anderen Pflanzenkulturen angebaut. Somit wird Schädlingen und Krankheiten vorgebeugt.
Bio-Baumwolle hat noch einen weiteren Vorteil. Sie wird von Hand geerntet. Dadurch werden keine chemischen Entlaubungsmittel verwendet, wie es bei der maschinellen Ernte erfolgt. Ebenfalls ist die Verwendung von gentechnisch veränderten Pflanzen untersagt. Mindestens einmal jährlich wird direkt vor Ort von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle eine Überprüfung vorgenommen. Dabei müssen die Unternehmen den Warenfluss und die Produktionsmethoden offen legen. Weiterhin sind zum Beispiel in Lateinamerika Gemeinschaften von Kleinbauern üblich. Ein internes Kontrollsystem zwischen den Kleinbauern sorgt für das konsequente Einhalten dieser Richtlinien. Allerdings garantiert das Bio Baumwolle Zertifikat nur die Verwendung von biologisch angebauter Baumwolle. Über die Weiterverarbeitung des Stoffes bis zur fertigen Hängematte wird hier noch nichts weiter ausgesagt. Soll die Hängematte frei von chemischen Farb- und Lösungsmitteln sein, muss auf weiterreichende Textilsiegel geachtet werden.
Bio Zertifikate garantieren außerdem noch keine sozialen Standards für die Bauern vor Ort. Es gelten nur die gesetzlichen Mindeststandards des entsprechenden Landes. Dennoch wirkt sich die ökologische Wirtschaft für viele Kleinbauern in den armen Ländern positiv aus. So kommen die Bauern zum Beispiel auch nicht mit den oftmals so gefährlichen Spritzmitteln in Kontakt. Natürlich lassen sich auch bessere Preise für die Bio Baumwolle erzielen. Durch die vorgeschriebene Fruchtfolge bekommen die Bauern außerdem die Möglichkeit noch andere Bio Produkte anzubauen. Damit machen sie sich unabhängiger von der Baumwolle und können auch die eigene Familie oft besser ernähren. Die Herstellung von Hängematten aus Bio Baumwolle ist nur eine Variante und es lassen sich noch andere Textilprodukte daraus fertigen. Allerdings wird für den Anbau ein sehr guter Boden benötigt und warme Temperaturen das gesamte Jahr über. Daneben werden viel Wasser und Sonne gebraucht. Der Anbau in Deutschland ist folglich nicht möglich.
Bio-Baumwolle ist in jedem Fall eine gute Wahl und sollte durchaus beim Kauf einer Hängematte mit bedacht werden. Damit wird den Menschen vor Ort geholfen und man selbst kann ohne schlechtes Gewissen die Hängematte genießen.
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